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Was machen Sachen: Dividenden

Aktualisiert: 25. Okt. 2023

Herzlich willkommen zu "Was machen Sachen?" und dem ersten Artikel dieser neuen Blog-Kategorie!

Dividenden sind Zahlungen, die Unternehmen an ihre Aktionäre ausschütten. Durch den Besitz einer Aktie erwirbt der Aktionär einen Anteil des Unternehmens. Als Aktionär und Anteilseigner hat man dadurch das Recht auf einen Anteil an dem Unternehmensgewinn. Dieser Betrag wird von vielen Aktiengesellschaften in Form von Dividenden ausgeschüttet und erfolgt in den meisten Fällen einmal pro Jahr. In den USA gibt es allerdings auch einige Unternehmen, die quartalsweise (vierteljährlich) Dividenden ausschütten wie z.B. Apple, Microsoft oder IBM. Die Höhe der Dividende hängt vom Gewinn des Unternehmens und von der Anzahl der eigenen Aktien ab.

Wie funktionieren Dividenden?

Wenn ein Unternehmen Gewinne erwirtschaftet, kann es beschließen, einen Teil dieser Gewinne an die Aktionäre auszuschütten. Auf der Hauptversammlung wird die Höhe der Dividende zusammen mit allen stimmberechtigten Aktionären beschlossen. In der Regel wird dabei dem Vorschlag, der vorher bekannt gemacht wird, auch auf der Hauptversammlung zugestimmt.


Zum Beispiel beschloss Hapag Lloyd in diesem Jahr, einen großen Teil des außerordentlich hohen Gewinns aus 2022 an die Aktionäre auszuschütten. 63 Euro pro Aktie wurden ausgezahlt. Das heißt, dass jemand, der beispielsweise 2 Aktien im Wert von nur circa 500€ zum Dividendenstichtag in seinem Depot hatte, 126 Euro ausgezahlt bekommen hat.

Allerdings heißt das nicht, dass dieser Aktionär nun den Aktienwert von circa 500€ plus die 126€ mehr auf dem Konto hat. Der Kurs der Aktie sinkt nämlich bei Auszahlung der Dividende auch in etwa um den Dividendenbetrag.

Woran liegt das? Das Unternehmen verliert dadurch, dass es einen Teil seines Gewinns an seine Aktionäre abgibt, wesentlich an Wert.

Bleiben wir beim Beispiel Hapag Lloyd:

Bei circa 17 Milliarden Euro Gewinn hat Hapag Lloyd davon etwa 11 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgezahlt. Dabei war das Unternehmen zu dem Zeitpunkt nur ungefähr 50 Milliarden wert. Somit fallen die 11 Milliarden Euro, die auf einen Schlag erstmal "weg" sind und den Unternehmenswert mindern, relativ stark ins Gewicht. Dies spiegelt der Kurssturz (=Marktkapitalisierung sinkt) wider.


Aktienkaufprogramme

Unternehmen haben auch die Möglichkeit, Aktienkaufprogramme durchzuführen. Hierbei kauft das Unternehmen eigene Aktien zurück, anstatt Dividenden auszuschütten. Dies führt dazu, dass die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien reduziert wird. Durch den Rückkauf eigener Aktien sinkt also dadurch die verfügbare Menge und steigt dementsprechend in der Regel der Wert der verbleibenden Aktien auf dem Markt (Angebot und Nachfrage).

Aktienkaufprogramme können als Alternative zur Dividendenausschüttung genutzt werden und bieten den Aktionären ebenfalls finanzielle Vorteile.

Vorteile von Dividenden:

  • Regelmäßiges Einkommen: Dividenden ermöglichen es Aktionären, regelmäßige Einnahmen aus ihren Aktieninvestitionen zu erzielen. Besonders für die Altersversorgung kann dies ein interessantes Modell darstellen. Zum Beispiel könnte jemand, der bis zur Rente 100.000€ angespart hat, bereits durch Dividenden (2-3%) sich eine Aufbesserung der Rente von 2000-3000€ im Jahr auszahlen lassen und zum Beispiel damit jeweils einen Sommerurlaub finanzieren.

  • Stabilität: Unternehmen, die Dividenden ausschütten, werden oft als stabile Investitionen angesehen, da sie in der Regel über solide Geschäftsmodelle und stabile Gewinne verfügen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko einer Aktienanlage zu verringern.


Nachteile von Dividenden:

  • Begrenztes Wachstumspotenzial: Unternehmen, die Dividenden ausschütten, verwenden einen Teil ihrer Gewinne, um diese an die Aktionäre zu verteilen. Dadurch steht weniger Kapital für Investitionen in das Unternehmen zur Verfügung, was das Wachstumspotenzial begrenzen kann.

  • Kursvolatilität: Bei Ankündigung einer Dividendenausschüttung sinkt in der Regel der Aktienkurs um den Betrag der Dividende. Dies liegt daran, dass der Wert der Dividende vom Aktienkurs abgezogen wird. Die damit verbundene Kursvolatilität kann Investoren verunsichern, die merken, dass der Wert ihrer Aktien sinkt. Besonders bei hohen Dividendenauszahlungen kann eine Kurssturz von beispielsweise 10% auf den ersten Blick verschrecken. In der Regel sind diese Auswirkungen aber nur minimal, da normalerweise auch viele "rationale" Investoren (wie große Fonds z.B.) am jeweiligen Unternehmen beteiligt sind, die solche Schreckreaktionen nicht zeigen.


 

Fazit:

Dividenden sind eine Möglichkeit für Aktionäre, von ihren Aktieninvestitionen zu profitieren. Sie bieten regelmäßige Einnahmen und können eine Quelle finanzieller Stabilität darstellen. Allerdings können sie das Wachstumspotenzial eines Unternehmens begrenzen und zu Kursvolatilität führen. Unternehmen haben jedoch auch die Möglichkeit, Aktienkaufprogramme durchzuführen, um den Aktionären finanzielle Vorteile zu bieten. Es ist wichtig, die individuellen Vor- und Nachteile von Dividenden und Aktienkaufprogrammen zu berücksichtigen und sie im Kontext der eigenen Anlagestrategie zu bewerten. Dieses Verständnis kann euch dabei helfen, fundierte Entscheidungen im Bereich der Aktieninvestitionen treffen und euer finanzielles Wissen erweitern.

Zum Abschluss habe ich noch eine kleine Frage an euch, die ihr gerne aus Sicht eines Aktionärs / einer Aktionärin beantworten dürft:

Welche Strategie findet ihr grundsätzlich am besten?

  • 0%Hohe Dividenden

  • 0%Niedrige Dividenden

  • 0%Aktienkaufprogramme / Keine Dividenden


Anmerkung: Natürlich hängt die Entscheidung davon ab, welches Ziel man mit seiner Anlage verfolgt und es kann es ist auch sinnvoll, sowohl Unternehmen mit extrem hohen Dividenden als auch gar keinen Dividendenzahlungen im Portfolio zu haben.

Nutzt dazu auch gerne die Kommentarfunktion, falls ihr dazu noch etwas erklären / diskutieren möchtet.




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